Westliche Medizin hat sehr große Stärken und ist insbesondere in der Behandlung von akuten Krankheitsprozessen, wie beispielsweise Unfällen oder Koliken sowie durch diagnostische Methoden im Vorteil. Dennoch bieten westliche Behandlungsmethoden insbesondere bei chronischen Erkrankungen oft keine oder nur wenig befriedigende Lösungen. Sie konzentriert sich eher auf das Detail, wodurch der Gesamtzusammenhang als Krankheitsursache verloren gehen kann.

Akupunktur ist eine Therapieform aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie arbeitet über die Stimulation von Punkten auf spezifischen Leitbahnen des Körpers und gibt Impulse an das Nervensystem. Dieses schüttet daraufhin bestimmte Botenstoffe (Neurotransmitter) aus, entspannt, normalisiert den Stromfluss und stellt die natürliche Funktion wieder her.

Diese Impulse können durch die Anwendung von Akupunkturnadeln allein, durch die Anwendung von lokaler Wärme (Moxibustion) an den Akupunkturpunkten, oder durch einen leichten Stromfluss (Elektroakupunktur) durchgeführt werden.

Die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM) geht einen Weg, bei der anhand individueller Symptome in Verbindung mit der Gesamtkonstitution des Tieres die Therapie zusammengestellt wird. Die manuellen Therapieformen der TCVM sind Akupunktur und Tuina – eine Art „Massage“, die über spezifische Griffe insbesondere die Faszien anspricht.

elektroakupunktur pferd
Elektroakupunktur verstärkt die Wirkung der Akupunkturnadeln

Fütterungsempfehlungen oder phytotherapeutische Kräutermischungen aus der TCVM, die extra für Tiere hergestellt werden, bilden oft eine sinnvolle Ergänzung zu den manuellen Anwendungen. Bei allen genannten Therapieformen liegt der Fokus der Behandlung direkt oder indirekt auf der Beeinflussung des Nervensystems.

Das Chi-Institute in Florida informiert über TCM in der Tiermediziin (englisch)